Deutsche Rosenschau
Blumen- und Gartenliebhaber kennen die besonderen Ausstellungen, in denen unterschiedlichste botanische Raritäten und Schönheiten (ganz) besonders ins „Rampenlicht“ gestellt werden: Bekannt sind heute Internationale Gartenbauausstellungen und Gartenschauen (IGA, IGS) oder Bundesgartenschauen (BUGA), um mal bei den ganz Großen zu bleiben.
In Deutschland findet alle zehn Jahre eine Internationale Gartenbauausstellung (IGA) statt. Sie ersetzt in den jeweils ungeraden Jahren die Bundesgartenschau (BUGA), die alle 2 Jahre veranstaltet wird. Darüber hinaus werden in eher unregelmäßigen Abständen auf Landesebene LAGA's (Landesgartenschauen) durchgeführt.
Aber wie passt da die DEUTSCHE ROSENSCHAU rein?
Sie ist etwas ganz Besonderes, weil es in erster Linie um die „Königin der Blumen“ geht.
Ja, es gab unter anderem bereits 1891 eine Rosenausstellung in Trier und bereits 1903 wurde die Deutsche Rosenausstellung Sangerhausen eröffnet – heute das EUROPA-ROSARIUM.
Dass aber 1913 die große Tradition der DEUTSCHEN ROSENSCHAUEN als Ausstellungsformat begründet werden würde, war eher Zufall.
Heute sagt man, dass diese Tradition wohl 1913 in Forst, also noch vor der ersten BUGA (1951 in Hannover) und der ersten IGA (1953 in Hamburg) begann. Das hatte damals aber sicher niemand so vorhersehen können:
Vielmehr war es so, dass eine – ursprünglich geplant nur einmalig stattfindende Rosen- und Gartenbauausstellung (RUGA) in Forst anlässlich des 25-jährigen Krönungsjubiläums Kaiser Wilhelm des II. - den Grundstein legte.
Als Anerkennung wurde dieser Park seinerzeit vom „Verein Deutscher Rosenfreunde“ unter seinen Ehrenschutz genommen, der ihm auch seinen Namen gab:
Die Geschichte des "Ostdeutschen Rosengartens" hatte begonnen... und damit vielleicht auch die Geschichte der Rosenschauen…
In den folgenden Jahren gab es immer wieder Anlass, die „Rose besonders zu feiern“:
1923 fand vom 7. bis 9. Juli eine Rosenschau in Forst in Verbindung mit der Hauptversammlung des Vereins deutscher Rosenfreunde statt. Sehr beachtenswert unter den ökonomisch sehr schwierigen Rahmenbedingungen einer Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Inflation, aber als Wertschätzung des 10. Jubiläums des Ostdeutschen Rosengartens.
Bereits 1933 wurde ein „Neuheitenbeobachtungsgarten“ angelegt, der 1935 ergänzt werden konnte. In der Fachwelt hatte sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich Rosensorten an verschiedenen Standorten unterschiedlich entwickeln.
Wenn gleich auch in den Folgejahren in Forst unregelmäßig kleinere Rosen- und Schnittrosenschauen durchgeführt wurden in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten, kam es doch 1938 bereits zu einer DEUTSCHEN ROSENSCHAU - immerhin mit 500 Sorten, 40.000 Einzelpflanzen und rund 100.000 Besuchern.
Es folgten 75 Jahre Pause, bis die Idee einer DEUTSCHEN ROSENSCHAU erneut realisiert werden konnte. Dazwischen lagen Krieg und Zerstörung, turbulente Wirtschaftsjahre, ZWEI deutsche Staaten und eine historisch politische Wiedervereinigung 1989…
Mit der DEUTSCHEN ROSENSCHAU 2013 anlässlich des 100. Jubiläums des Ostdeutschen Rosengartens wurden einmal mehr die schönsten Pflanzen und aufregende Neu-Züchtungen zwischen qualitativ hochwertigen Begleitpflanzungen und historischer Gartenarchitektur präsentiert.