Rosenpark
Im Parkteil Rosenpark setzen einige Jugendstilelemente gestalterische Höhepunkte. Sie bilden mit Themengärten und romantischen Wasserspielen den Rahmen für die Königin der Blumen: Edelrosen, Beetrosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Bodendeckerrosen oder Hochstammrosen präsentieren ihre prachtvolle Vielfalt.
Saisonhöhepunkt in den Sommermonaten ist sicherlich der große Neuheitengarten mit hunderten neuer Sorten der bekanntesten deutschen und internationalen Rosenschulen. In diesem Parkteil befinden sich auch zahlreiche wunderschöne Brunnen und Skulpturen, wie die Großen Wasserspiele, der Kaskadenbrunnen oder steinerne Zeugnisse vergangener Kunst.
Erleben Sie den Rosenpark
Für die persönliche Entdeckungsreise durch den Park mit seinen vielfältigen Anlagen/ Bereichen wird der Parkführer empfohlen, der auch als Broschüre an den Kassen oder als Audioguide erhältlich ist.
In diesem Parkführer ist die gesamte Anlage in 20 Stationen thematisch „verpackt“ und nummeriert, so dass die historische Anlage Schritt für Schritt mit interessanten Informationen und Hintergrundwissen erobert werden kann.
Hier lesen Sie die Stationen 1-10 im Parkteil Rosenpark:
Der historische Haupteingang war schon im Jahr 1913 der Haupteingang aus Richtung des Zentrums der Industriestadt Forst. Wenn auch die historischen Kassenhäuser damals als temporäre Bauten zunächst nur für einen Sommer der Rosen- und Gartenbauausstellung dienten, so waren sie doch prägend genug, um 80 Jahre später bei der Wiederherstellung dieses Eingangsbereiches den heutigen Bauten Vorbild zu sein.
Busreisegruppen betreten den Rosenpark vorzugsweise über den historischen Eingang.
Zwischen den beiden spiegelgleichen Eingangspavillons werden sie von Flora empfangen, der Göttin der Blumen und der Jugend. Mit ihrem zum Kranz gebundenen Haar und antik halb bekleidet hält sie ein Füllhorn voller Blumen in der linken Hand. Ihre Rechte legt sie um die Schulter einer der vier sie umringenden Putten, die als allegorische Darstellung der vier Jahreszeiten gelten.
Das sparsame Dekor der Mauersäulen mit Masken als Wasserspeicher und Girlanden zeugt, wie die gesamte Anlage, vom Kunst- und Zeitgeist des Jugendstils.
Eine Mauer trennt die Brunnenschale und verbindet zugleich die beiden Pavillons. Dem Cottbuser Bildhauer Walter Adler gelang mit dieser Schöpfung des Rosenbrunnens aus Beton die Verbindung von Architektur und Kunst zu einem einheitlichen ästhetischen Gesamtwerk.
Die Hauptachse mit einer Gesamtlänge von 200 Metern bietet nach Süden einen Blick auf den Säulenhof, nach Norden zum Historischen Haupteingang. Sie vereint mehrere Themenbereiche der Anlage und trennt sie gleichzeitig durch kunstvolle Gartengestaltung voneinander.
Unweit vom Haupteingang finden Sie einen Nachkommen der Muskauer Blut-Buche. Diese alte Baumpersönlichkeit pflanzte Hermann Fürst von Pückler-Muskau 1826 an der Schlosstreppe im Schlosspark Bad Muskau. Im Rahmen des 2010 gegründeten Europäischen Parkverbundes fanden in den Lausitzer Parkanlagen von Graf Brühl bis Fürst Pückler feierliche Pflanzungen der jungen Zöglinge der Blut-Buche aus Muskau statt. So auch im Ostdeutschen Rosengarten.
Die Hauptachse ist eingefasst von geschnittenen Hainbuchenhecken. Auf halber Höhe befinden sich zwei außergewöhnliche Vertreter der Gattung Rose: die sogenannte grüne Rose und die Stacheldrahtrose. Die Stacheldrahtrose ist nicht nur durch ihren zeitigen Rosenflor, sondern auch durch ihre kirschrote Bestachelung am Neutrieb eine sehr außergewöhnliche und dekorative Strauchrose.
Der zentrale Kreuzungsbereich der Hauptachse wird durch eine Ausstellung der deutschen Rosenstädte, Rosendörfer und Rosenkreise, zu denen auch Forst (Lausitz) zählt, geprägt. Neben den installierten Bildtafeln zu den von der Gesellschaft deutscher Rosenfreunde ausgewählten Städten und Dörfern sind hier zahlreiche Rosensorten gepflanzt, die mit ihnen in Verbindung stehen.
Der Neuheitengarten wurde im Jahr 1935 in Vorbereitung des 25. Jubiläums als Neuheitenbeobachtungsgarten angelegt. 1938 fand erneut eine Deutsche Rosenschau im Rosengarten statt, zu der damals über 100.000 Besucher gezählt wurden. In der Fachwelt hatte sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich Rosensorten an verschiedenen Standorten unterschiedlich entwickeln.
Im Neuheitengarten werden heute über 250 neue Rosensorten aus verschiedenen Züchterhäusern in mannigfaltigen Farbnuancen vorgestellt. Die farblich abgestimmten Beet- und Edelrosen sind umrahmt von Strauch- und Kletterrosen. Die Sortenauswahl erstreckt sich über viele Rosenneuheiten der vergangenen zehn Jahre. Daher werden rund zehn Prozent der Beetflächen im Neuheitengarten in jedem Jahr gerodet für neue Sorten. Mit dem Austausch von Rosenpflanzen am selben Standort ist immer ein Bodenaustausch erforderlich. Die Rosen, die hier weichen müssen, werden an anderer Stelle im Rosengarten oder im Stadtgebiet weiter verwendet – sofern sie sich am bisherigen Standort bewährt haben.
Ein weiteres Stück Geschichte wurde zum 100. Jubiläum 2013 wieder lebendig: der imposante Kaskadenbrunnen. Der Brunnen aus Kunstsandstein, der 1913 den Mittelpunkt des Dahliengartens (heute im Bereich der Festwiese im Wehrinselpark) bildete, gehörte zu den bedeutendsten frühen Gartenausstattungen. Der Originalbrunnen wechselte unmittelbar nach der RUGA seinen Standort auf die Schlosswiese des Grafen von Brühl in die Parkanlage im nahe gelegenen Pförten (Brody) in Polen. Seine dort noch vorhandenen Überreste dienten als Vorlagen für eine originalgetreue Rekonstruktion des Brunnens.
Die Reliefwand Leben an der Oder-Neiße-Friedensgrenze bildet seit 1967 den nördlichen Abschluss des Neuheitengartens im Rosenpark.
Die beiden Gebäude, die den Neuheitengarten nach Westen baulich abschließen, wurden als Wohnhaus und als Unterkunftsgebäude für die Gärtner in den Jahren 1956 bis 1958 errichtet. Das Gebäude wurde im Vorfeld der Deutschen Rosenschau 2013 umfassend saniert und steht heute als Gärtnerhaus der Parkverwaltung zur Verfügung.
In unmittelbarer Nachbarschaft südlich des Neuheitengartens befindet sich der Garten der prämierten Schönheiten. Dieser Gartenteil wurde aus Anlass des 20-jährigen Bestehens im Jahr 1933 damals als Neuheitengarten angelegt.
In der DDR-Zeit wurde dieser Gartenteil als Sichtungsgarten genutzt. Sichtung im gärtnerischen Sinne bedeutet die Anpflanzung von Vergleichssortimenten und deren Bewertung über einen bestimmten Zeitraum. Ziel ist es, den gärtnerischen Wert einer Sorte für die Verwendung zu prüfen. Die strengste Form der Sichtung von Rosensortimenten stellt die ADR dar (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung). Hier werden in elf verschieden Prüfgärten in Deutschland unter unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen Rosen-Neuzüchtungen über einen Zeitraum von drei Jahren bewertet. Neben floralen Eigenschaften (wie zum Beispiel Blühverhalten, Blütenreichtum, Duft) spielt hier vor allem das Kriterium Blattgesundheit eine wichtige Rolle. Dabei ist der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel nicht zugelassen. Nur leistungsfähige und gesunde Sorten erhalten nach Ablauf des Bewertungszeitraums das begehrte ADR-Prädikat. Für Käufer von Rosen stellt dieses Prädikat eine gute Orientierung dar, welche Sorten unter herkömmlichen Gartenbedingungen gut gedeihen.
Der Rosengarten ist seit 2012 Prüfgarten in der ADR. Allerdings befinden sich die heutigen Sichtungsflächen für die ADR-Prüfung nicht in dem für die Besucher zugänglichen Bereich der Anlage. Forst unterscheidet sich als östlichster der Prüfgärten von den anderen in Nord-, Süd-, oder Westdeutschland vor allem durch sein kontinentaleres Klima.
Im Garten der prämierten Schönheiten sind in einem Farbfächer von weiß über gelb und rot bis zu den klassischen Pink-Tönen heute ausschließlich Sorten gepflanzt, die in den letzten Jahren das begehrte ADR-Prädikat erlangen konnten.
Eine beliebte Veredlungsform für Rosen nahezu aller Sorten sind die Hochstämme. Sie unterscheiden sich von den Beet- und Edelrosen sichtbar durch den Stamm der Unterlage, auf den die jeweilige Edelsorte durch Okulation veredelt wird. Als Unterlage kommen heute meist Rosenpflanzen der Sorten Rosa canina Pfänder bzw. Rosa canina Pollmeriana zum Einsatz. Etwa 300 Sorten stellt der Hochstammgarten vor, darunter die klassischen, aufrechten Edelrosen-Hochstämmchen.
In Blickrichtung zum Teschendorffgarten befindet sich der Gedenkstein für den Gartendirektor Alfred Boese (geb. 1879). Er kam als junger Landschaftsarchitekt im Jahr 1912 nach Forst, um die Rosen- und Gartenbauausstellung zu planen. Daraus entstand mit dem Rosengarten quasi sein Lebenswerk: Er leitete den Park bis zu seinem Tod im Jahr 1939 und kann somit als Schöpfer der Gartenanlage bezeichnet werden.
Der von einer Baumarktkette gestiftete und mit Kletterrosen und Clematis berankte Pavillon markiert den Beginn des nördlich anschließenden Edelrosenbeetes. Hier befinden sich rund 50 der edelsten Sorten und betören die Besucher mit vielfältigen Duftnoten nahezu auf Nasenhöhe.
Vor der Hainbuchenhecke, die den Gartenraum von Hochstammgarten und Edelrosenbeet nach Osten hin abschließt, wurde 1953 mit der Staudenrabatte ein weiteres Element in den Garten eingefügt, das in Blüte- und Schmuckwirkung von Frühling bis Herbst unterschiedlichste gestalterische Akzente setzt.
Noch eine weitere Besonderheit wartet im Hochstammgarten: Im Jahr 2007 wurde das erste Baby-Rosenbeet angelegt, in dem wie in einer blühenden Geburtsanzeige Eltern für ihre Neugeborenen eine Rose pflanzen lassen können. Kann es eine schönere Liebeserklärung an den Nachwuchs geben?
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Teschendorffgarten findet man mit den Zwergbengalrosen die kleinste Rosenklasse im Sortiment des Rosengartens. Links daneben (westlich) grenzen Frühlings- und Heidegarten an. Diese Gartenteile wurden im Jahr 1952 durch den damaligen Leiter des Gartens Werner Gottschalk angelegt. Sein Ziel war es, unabhängig von der Rosenblüte auch zu anderen Jahreszeiten attraktive Akzente im Garten zu setzen.
Im zeitigen Frühjahr bringen zahlreiche Frühblüher als Vorboten erste Farbspiele der Natur zum Leuchten. Krokusse, Blausternchen und Alpenveilchen sowie Blühgehölze wie die Zaubernuss locken die Besucher in den Garten. Mit der steinernen Vogeltränke ist auch eines der klassischen Gestaltungselemente in den Gärten der 1950er Jahre hier anzutreffen.
Nicht nur im Herbst grüßt der Heidegarten mit verschiedenen Arten von Heidepflanzen, Koniferen, immergrünen Laubgehölzen und Moorbeetpflanzen. Als originaler Zeitzeuge der 1950er Jahre ist in diesem Bereich eine eindrucksvolle Schwarzkiefer zu sehen.
Im Heidegarten erinnert ein Gedenkstein an einen der Gründungsväter der Rosen- und Gartenbauausstellung von 1913, Paul Engwicht. Er hat sich nicht nur für die Vorbereitung und Durchführung der Gartenschau, sondern auch wesentlich für den Erhalt des Gartens eingesetzt.
Den nach Norden führenden Lindenweg säumt eine im Jahr 2013 neu angelegte Wechselpflanzungsfläche von ca. 1.000 Quadratmetern. Dort zeigen sich den Jahreszeiten entsprechend die Frühlingsboten mit Tulpen, Kaiserkronen, Spornblume und Allium in einem Meer aus Viola oder der Sommerflor mit z. B. Eisenkraut, Salbei, Lampenputzern, Petunien und Zinnien sowie Dahlien in mehr als 60 verschiedenen Sorten.
Der Teschendorffgarten ist der einzige Gartenteil im Rosengarten, der nach einer Person benannt ist. Victor Teschendorff (geb. 02.12.1877 in Königsberg, gest. 03.10.1960 in Dresden) war seinerzeit einer der bedeutendsten deutschen Rosenzüchter. Er war bereits 1913 bei der Rosen- und Gartenbauausstellung mit seinem Unternehmen als einer von vielen Ausstellern in Forst präsent. Als der Ostdeutsche Rosengarten im zehnten Jahr nach seiner Gründung in seinem Fortbestand gefährdet war, wurde Teschendorffs Engagement als Hauptaussteller zur Durchführung einer Folge-Rosenschau mitentscheidend für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Anlage. Die Rosenschau vom 7. bis 9. Juli 1923 fand in Verbindung mit der Hauptversammlung des Vereins deutscher Rosenfreunde unter den ökonomisch sehr schwierigen Rahmenbedingungen einer Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Inflation statt. Vermutlich 1929, zum 25-jährigen Jubiläum seiner Firma, bedankten sich die Forster Bürger bei Victor Teschendorff mit der Namensgebung dieses Gartenteils für sein großes Engagement.
Der Teschendorffgarten ist einer der architektonisch auffälligsten Parkteile. Dieser Gartenbereich wurde zum Jubiläum 1923 in seiner heutigen strengen geometrischen Grundform angelegt. Die Wege wurden in den 1930er Jahren mit großformatigen Betonplatten befestigt.
Den Mittel- und Hauptblickpunkt des Teschendorffgartens bildet eine wunderbar anmutige Amphore aus Beton, ein Zeugnis vergangener Gartenkunst. Sie stammt ebenso wie der Bärenbrunnen und die Göttin Flora am Haupteingang aus der Werkstatt des Cottbuser Bildhauers Walter Adler. Mit ihren antiken Bildszenen auf der Oberfläche wirkt sie wie eine griechische Vase und ist somit ein Zeugnis aus der Gründungszeit des Gartens.
In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre wurden die Stadt Forst (Lausitz) und der Ostdeutsche Rosengarten durch die Anlage von Deichen vor dem Hochwasser der Neiße geschützt. Daraus resultierten landschaftsarchitektonische Veränderungen, die im Bereich des Säulenhofes am deutlichsten sichtbar werden. Der Säulenhof ist höhergelegener Zielpunkt der Hauptachse vom Historischen Haupteingang aus sowie der Wasserachse der Großen Wasserspiele. Gleichzeitig nimmt er die Wegeführung entlang des Kastaniendammes auf. Mit der Anlage des Deiches lässt sich auch die Pflanzung der Kastanien auf der Deichkrone relativ genau auf das Jahr 1927 datieren.
Die Pergolen des Säulenhofs begrenzen einen Freiraum, der dadurch gleichzeitig baulich gefasst wird. Im Säulenhof kann man wie an keiner anderen Stelle im Rosengarten die Abfolge unterschiedlich gestalteter Gartenräume innerhalb weniger Schritte erleben und die Lage des Gartens in einer Flussaue gut erkennen.
Ab den 1930er bis in die 1950er Jahre wurde der Hof von hohen Säulenpappeln dominiert, die in der Mitte kreisförmig angepflanzt waren. Im Lageplan von 1937 wurde der Säulenhof noch als Pappelplatz bezeichnet. Heute befindet sich hier das sogenannte Kordes-Beet. Die Rosen in diesem Bereich stammen allesamt aus dem Hause Kordes, einem der bekanntesten deutschen Züchterhäuser.
Zwischen großen, in Form gehaltenen Lebensbaumhecken ist eines der Highlights der historischen Parkanlage zu entdecken: Die Großen Wasserspiele. Sie bilden den Mittelpunkt des Rosenparks und sind die imposanteste Wasseranlage des Parks. Ein Wasserbecken an dieser Stelle wurde schon 1913 erbaut, mehrfach umgestaltet und letztlich 2004 nach Plänen aus dem Jahr 1937 rekonstruiert.
Das ursprünglich achteckige Becken, das mit Seerosen und Goldfischen besetzt war, zeigte in der Mitte eine hohe Fontäne und an vier Ecken noch je eine Fontäne. Der Rand des Beckens hob sich ein wenig aus der Platzfläche heraus. Das langgestreckte viereckige Wasserbecken war ebenerdig gebaut und rechts und links an den Längsseiten von Rosenpflanzungen umrahmt; zehn Fontänen, auf jeder Seite fünf, waren in dem Becken in Reihe angeordnet. Vor den geschnittenen Thujahecken, die die Wasserspiele als Raum fassten, standen noch aufgereiht pyramidal geschnittene Eiben oder Buchsbäume zwischen den Rosen.
Der nach 1963 erfolgte Umbau der Wasserspiele veränderte zwischenzeitlich erheblich die Form der Wasserbecken. Die Einfassungen beider Wasserbecken ragten ca. 30 cm aus dem Boden und aus dem achteckigen Becken wurde ein viereckiges. Sehr beliebt war bei den Besuchern in den 1980er Jahren eine kleine Brücke, mit der man das Wasserbecken fußläufig überqueren konnte.
Mit den Sanierungsarbeiten im Jahr 2004 wurden die Grundformen aus dem Jahr 1937 wieder hergestellt. Die Wasserspiele haben insgesamt eine Wasserfläche von 300 Quadratmetern. Das Anschalten der Großen Wasserspiele erfreute auch schon in den 1930er Jahren vor allem die jüngeren Besucher. Damals noch durch Münzeinwurf zu betätigen, ist es heute ein Tastschalter an einer Edelstahlsäule, der die Großen Wasserspiele in Betrieb setzt.
Der Jubiläumsgarten ist einer der Themengärten, der im Laufe der Geschichte des Ostdeutschen Rosengartens zumindest in seiner Vegetation mehrfach umgestaltet wurde. Die Wegestruktur der RUGA von 1913 hat sich allerdings in diesem Gartenbereich kaum verändert. Der hier vorhandene Gehölzbestand weist auf das Engagement des damaligen Gartenleiters im Zentralen Fachausschuss Dendrologie und Gartenarchitektur der DDR hin. Die angepflanzte Magnolie, der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) oder auch die Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) waren in der damaligen Zeit spezielle Gehölze und sicherlich nicht einfach zu beschaffen, sondern konnten nur im Rahmen guter Kontaktpflege und im fachlichen gärtnerischen Austausch besorgt werden. So beheimatet der Rosengarten nicht zuletzt aufgrund des Engagements von Werner Gottschalk heute mehr als 70 unterschiedliche Gehölzarten.
Die Metallbögen, mit deren Hilfe die Kletterrosen die Wege überspannen, wurden zu Beginn der 1990er Jahre errichtet.
Zum 100. Jubiläum des Rosengartens im Jahr 2013 wurden die Dahlien erstmalig in das heutige Blumenband entlang des Lindenweges (zwischen Heidegarten und Historischem Haupteingang) gepflanzt. Aus dem Dahliengarten wurde der Jubiläumsgarten, in dem eine modernere Form der Pflanzenverwendung gewählt wurde. Rosen sind hier neben den Kletterrosen eher sparsam in wenigen Sorten verwendet, der flächige Pflanzeindruck wird von mehrjährigen Stauden im Farbspiel von Blau und Weiß und unzähligen Zwischentönen bestimmt. So ändert sich hier das Aussehen des Gartens fast im Wochentakt: Auf die Tulpen im Frühjahr folgen Akelei, Salbei und Katzenminze, bevor nach Mädchenauge und Lavendel die Rudbeckien und Eisenkraut die Sommerakzente bilden, während zum Herbst Astern und Gräser dominieren.